Die Gedankenfreiheit haben wir. Jetzt brauchen wir nur noch die Gedanken.

Karl Kraus (fälschlich zugeordnet?)

Manchmal sind erfundene Zitate dermaßen gut, dass man an deren Fälschung kaum glauben möchte. Aber wie Gerald Krieghofer in seinem hervorragenden Falschzitate-Blog in einem Beitrag plausibel schreibt, ist es relativ unwahrscheinlich, dass die beiden Sätze tatsächlich von Karl Kraus stammen.

Aber zumindest gut erfunden!

Weitere Recherchen vom Spruchmaster.org ergeben: Am 13. Juli 1906 erschien in den “Münchner Neueste Nachrichten” ein langer Leserbrief des Malers Dr. Hans Thoma, der den Satz enthält: “Es gab von jeher auch viele, die Gedankenfreiheit haben wollten, aber siehe da, es fehlten die Gedanken.” Thoma war Zeitgenosse von Karl Kraus. Also auch, wenn eine falsche Zuordnung zu Karl Kraus bestehen sollte, so stammt der Gedanke über die Gedankenfreiheit doch aus der Zeit, als auch Kraus publizistisch tätig war.

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